Die Hannover Messe 2023 hat deutlich gezeigt: Unserer Gegenwart mangelt es nicht an Herausforderungen, die es für die sichere Zukunft des Industriestandorts Deutschland zu meistern gilt. Die Themen Nachhaltigkeit und Digitalisierung, Lieferketten und Energieversorgung trieben vom 17. bis 21. April 130.000 Besucher und über 4.000 Aussteller um. Die Weltleitmesse der Industrie bewies jedoch vor allem eines: Es gibt Lösungen. So betonte der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Messe AG, Dr. Jochen Köckler, bei der abschließenden Pressekonferenz die Aufbruchstimmung, die auf der Messe zu spüren war.
Der Aufbau eines Datenraums, der gerade kleine und mittlere Unternehmen (KMU) branchenübergreifend vernetzt und dadurch wettbewerbsfähiger und innovativer macht, wird durch die Initiative Manufacturing-X vorangetrieben. Eine aktive Rolle übernimmt zukünftig Henrik A. Schunk, Vorsitzender des Verwaltungsrats der SCHUNK SE & Co. KG. Auf der diesjährigen Hannover Messe übernahm er den Vorsitz des Lenkungskreises der Plattform Industrie 4.0 für die kommenden zwei Jahre. Das Besondere an diesem neuen europäischen Datenraum ist, dass er im Gegensatz zu bisherigen Plattformen föderativ und basisdemokratisch durch viele Unternehmen aufgebaut wird, wie Henrik A. Schunk auf der Hannover Messe erklärte. Die beteiligten Unternehmen können ihre Daten über die gesamte Fertigungs- und Lieferkette teilen, ohne die Souveränität über die Daten zu verlieren. Aus diesem gemeinsamen Datenpool können Start-ups, KMUs und Konzerne gleichberechtigt schöpfen, um beispielsweise Lieferkettenengpässe zu vermeiden oder den Energieverbrauch in der Produktion zu senken. Das übergeordnete Ziel: eine resiliente, nachhaltige und wettbewerbsfähige Industrie.
Der Frage, welchen Beitrag digitale Ökosysteme zur Resilienz und Nachhaltigkeit leisten können, nahmen sich auch führende Köpfe aus Industrie, Politik und Wirtschaft beim Leaders’ Dialogue auf der Messe an. Henrik A. Schunk zeigte im Panel „Connecting industrial value-chains for competitiveness and sustainability” (Deutsch: Verknüpfung industrieller Wertschöpfungsketten für Wettbewerbsfähigkeit und Nachhaltigkeit) den Weg auf, um das Datenökosystem zu entwickeln. Er erklärte: „Manufacturing-X ist ein Change-Projekt. Wir brauchen einen Kulturwandel und neuen Pioniergeist. Es muss die Bereitschaft der Unternehmensleitung und deren Vorgabe zu aktivem Datenaustausch über die eigenen Unternehmenswände hinaus da sein. Nur dann können digitale Mehrwertdienste und Datenökosysteme entstehen.“
Dieser Pioniergeist zeigte sich auf der Hannover Messe 2023 insbesondere auf dem Stand der Plattform Industrie 4.0. Hier hatten Henrik A. Schunk und Dr. Robert Habeck, Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz, Gelegenheit, sich über die Meilensteine des Zukunftsprojektes in der Digitalisierung auszutauschen. Gemeinsam mit Bettina Stark-Watzinger, Bundesministerin für Forschung und Bildung, moderiert Habeck die Plattform Industrie 4.0. Er betonte die entscheidende Rolle von Manufacturing-X: „Die Industrie steht vor der Mammutaufgabe der digitalen und nachhaltigen Transformation in global herausfordernden Zeiten: Manufacturing-X ist ein Schlüsselprojekt, das wir mit unseren internationalen Partnern in den nächsten Jahren gemeinsam voranbringen wollen. Wir brauchen Kooperation und Engagement von Wirtschaft, Wissenschaft und Politik, um die Chancen der Digitalisierung schnell und gemeinsam nutzen zu können.“